WE NEED YOU! 🌎 🔍 Warum Deutschland bei Fachkräften aus dem Ausland unbeliebt ist

WE NEED YOU! 🌎 🫱🏻‍🫲🏾🔍  Was für Zeiten in Deutschland: Die AfD steigt auf über 20% und unsere Regierungsmitglieder fliegen um die Welt und versuchen, Arbeitskräfte anzuwerben – von Bundeskanzler Scholz über Arbeitsminister Heil bis zu Wirtschaftsminister Habeck. 🤯

InterNations – ein globales Netzwerk mit knapp 5 Mio. meist akademischen Mitgliedern veröffentlicht eine viel beachtete Umfrage: Die heiß ersehnten ausländischen Fachkräfte bewerten die Beliebtheit von Deutschland als Auswanderungsland für ihre berufliche Karriere auf den vorletzten Platz (ganz wie beim ESC). 📉💥

Warum ist Deutschland bei Expats so unbeliebt?

Als Gastarbeiterkind habe ich so eine Ahnung, was die Gründe dafür sein können, unterhalte mich ja auch immer wieder mit neu eingewanderten Fachkräften. Mit den beruflichen Möglichkeiten sind viele in Deutschland sehr zufrieden: Gut geregelte Arbeitsbedingungen, gute Verdienstmöglichkeiten, Aufstiegsmöglichkeiten aufgrund von Leistung und nicht von Beziehungen, viele fachliche Weiterbildungsmöglichkeiten.

Was den Eingewanderten jedoch so richtig schwerfällt, ist die soziale Integration – es dauert sehr lange, bis sie neue Freundschaften schließen und ein soziales Umfeld und Leben aufbauen können.

🥶 Die Menschen in Deutschland werden oft als kalt und reserviert wahrgenommen. Es fehle ihnen die Herzlichkeit und Spontanität. Treffen mit Freunden und Bekannten werden meistens mit sehr großem Vorlauf geplant. Spontane Besuche zu Hause finden fast nie statt. Sie vermissen es, dass sie einfach nach Hause zum Essen oder Kaffee einladen können oder eingeladen werden.

💸 Das mit der Großzügigkeit zeichnet sich auch als ein ganz schwierige Klippe ab – in den heimischen Kreisen wird sich fast geprügelt, wer die Rechnung bezahlen darf. In Deutschland wird nicht selten peinlichst genau jedes Getränk ausgerechnet und in einer langen Prozedur einzeln beim Kellner bezahlt.

🚱 Und das mit dem Alkohol trinken ist auch schwierig, denn viele in Deutschland haben Ausgehen und Feiern mit sehr großen Mengen Alkohol verknüpft. Hingegen ist dieses im Ausland eher unüblich und je nach Religion sogar ganz ausgeschlossen.

☕ Was vielen Expats schwerfällt ist, dass ein soziales Leben an Werktagen fehlt. Nur Arbeit und zu Hause fühlt sich an wie eingesperrt sein. Da findet im Ausland einfach viel mehr statt nach der Arbeit, es ist unkomplizierter, etwas zu unternehmen und andere Menschen zu treffen – auf einen Kaffee halt ja auch abends mit Kuchen und Süßigkeiten. Konditoreien haben z.B. rund ums Mittelmeer meist bis Mitternacht geöffnet.

🇩🇪 Deutsche Sprache – schwere Sprache. Wer in Deutschland nicht gutes bis sehr gutes Deutsch spricht, wird selten Blumentöpfe gewinnen und oftmals auch in seiner fachlichen Kompetenz unterschätzt. Viele in Deutschland haben sehr große Hemmungen, einfach ins Englische zu wechseln. Teilweise, weil sie sich unsicher fühlen und vor allem, weil es sehr selten dazu Gelegenheiten gibt.

Was können wir als Arbeitgeber tun?

🤔 Daher überlegen sie alle sehr viel und wägen ab, ob sie sich ihr Leben und ihr Glück in Deutschland aufbauen und bleiben oder in ihre Heimat zurückkehren oder es in einem anderen Land neu versuchen. Grade in akademischen Kreisen wird oftmals Amerika als Land der unbegrenzten Möglichkeiten für sozialen Aufstieg durch beruflichen Erfolg ausgewählt. Was können wir aus diesen Erkenntnissen mitnehmen?

Beim Anwerben ausländischer Fachkräfte muss die soziale Integration neu gedacht werden. Es braucht ein ganzes “Dorf“, um auch Neuankömmlinge zu integrieren. Hier sehe ich Unternehmen in der Verantwortung. Betrachtet diesen Aspekt als eine D&I Aufgabe. Nutzt Trainings und Kommunikation, um Netzwerke zu knüpfen und Brücken zu bauen. Internationaler Feiertage, Musik-Playlists und Kochevents – es gibt viele kleine Gelegenheiten!

(Es gibt viele kleine Gelegenheiten und es gibt sehr viele neuen Startups und Tools, die das erleichtern, wie zum Beispiel https://wondder.io/ , https://collego-app.com/https://denglischdocs.com/https://www.vice.com/de/article/wjv8ez/sprache-wie-du-namen-aussprichst-den-du-nie-zuvor-gesehen-hast )

Synnous Geschäftsführerin Martha in einer griechischen Konditorei

Mein persönlicher Appell – oftmals wirkt gut gemeinte Political Correctness wie eine Barriere. Hier etwas mehr Herzlichkeit oder Leichtigkeit wagen! Ladet Kolleg*innen und Nachbar*innen einfach auf einen Kaffee nach Hause ein und traut Euch zu fragen, wie es ihnen geht und was ihnen in Deutschland so alles schwerfällt. Was finden sie besser hier und was in ihrer Heimat? Was hat sie überrascht? Welche Fragen haben sie und was liegt ihnen am Herzen? 🫂

Welche Erfahrungen und Tipps habt Ihr noch? Wollt Ihr mehr darüber lesen?

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