10 Jahre Synnous – Ein Rückblick mit Gründerin Martha Giannakoudi

Vor 10 Jahren gründete Martha Giannakoudi die Synnous Consulting GmbH, seitdem hat sich das Unternehmen rasant entwickelt und besteht mittlerweile aus neun Mitarbeiter*innen mit Sitz im STARTPLATZ am schönen Medienhafen in Düsseldorf. Dieses Jubiläum nahmen wir zum Anlass, um unserer Gründerin einige Fragen zur Entstehungsgeschichte und Erfahrungen der letzten 10 Jahre bei Synnous zu stellen.

Viele Deiner Mitarbeiter*innen fragen sich, wenn sie hier anfangen, was Synnous überhaupt bedeutet. Wofür steht der Name?

„Synnous“ ist eine griechische Wortkreation und bedeutet „mit Verstand“. Mir war es wichtig zu betonen, dass HR-Arbeit viel Know-How benötigt. Entgegen der Annahme vieler ist es nämlich nichts, was man einfach aus dem Bauch heraus entscheidet. Man muss mit diagnostischen Tools und erlerntem Wissen arbeiten, um zu guten HR-Ergebnissen zu kommen, das sollte im Namen direkt verankert sein.

Du hast ja schon angedeutet, was Synnous eigentlich macht: HR-Arbeit. Für alle, die damit gar nichts anfangen können, was bedeutet das genau?

Synnous macht alles, was mit dem gesamten HR Life Cycle zusammenhängt. Unternehmen, die also keine eigene Personalabteilung haben, können sich an uns wenden. Wir unterstützen dann überall, wo Hilfe wichtig ist: beim Recruiting, Onboarding, beim Aufsetzen von HR-Prozessen und der Weiterentwicklung des Personals. Dazu zählen auch Trainings mit Führungskräften und ihren Teams, Kommunikations- oder Motivationsworkshops, aber natürlich auch HR-Administration und Kündigungsprozesse.

Sehr spannend! Uns interessiert auch, wie es überhaupt zur Gründung von Synnous kam. Es ist ja immerhin ein großer Schritt zu gründen, wie ist da die Idee entstanden?

Ich war viele Jahren in großen Banken und Konzernen im Einsatz, so habe ich gesehen, wie professionell das ganze Thema HR gestaltet werden kann. Viele kleinere Unternehmen müssen aber auf diesen professionellen Standard, der so vieles erleichtert, verzichten. Dann kam mir die Idee das ganze selbst in die Hand zu nehmen und Synnous zu gründen.

Also hast du ganz klar die Lücke und das Need gesehen! Wie sah Synnous denn ganz am Anfang aus?

Ganz am Anfang machte mein Bruder sich mit zwei Kollegen selbstständig, die drei gründeten eine Zahnarztpraxis. Dort habe ich von Anfang an mit angepackt und deren HR-Abteilung betrieben. Ich kam aus dem Bankwesen und sah, dass dieses Need branchenübergreifend besteht.

Und wie ging es dann weiter?

Wir haben Synnous von klein aufgebaut und uns immer weiter verändert. Besonders jetzt stellt sich heraus, wie wichtig Innovation ist, damit Unternehmen in der Zukunft weiter existieren.

Stimmt, vor allem in Zeiten von Corona spielt das eine große Rolle, oder?!

Ganz genau, gerade erkennt man sehr gut, wie viele Unternehmen sich schwer getan haben zu funktionieren, um mit der Zeit zu gehen. Einige haben zum Beispiel sofort ihr Recruiting eingestellt, da sie nicht wussten, wie sie es erfolgreich digital umsetzen können.

Das stimmt! Aber zurück zu Dir: Zu einer Unternehmensgründung gehört erstmal eine ganze Portion Mut. Das Unternehmen dann auch noch 10 Jahre erfolgreich zu führen, braucht Ehrgeiz und Durchhaltevermögen. Wie hast du es geschafft?

Meine Familie hat mich sehr geprägt, da meine Eltern bereits selbstständig in der Gastronomie waren wusste ich war hart Selbstständigkeit sein kann. Nachdem mein Bruder sich dann auch selbstständig gemacht hat, habe ich sehr intensiv über meine Möglichkeiten nachgedacht. Am Ende des Tages ist es das geworden, was ich super gerne mache und wo ich bereits viele Jahre Erfahrung hatte: HR!

Ich habe mir über viele Jahre bereits ein breit gefächertes HR-Wissen angeeignet und mich dann sehr lange mit dem Thema Leadership und Motivation auseinandergesetzt. Es war naheliegend, dies auch weiterhin zu tun – Schuster bleib bei deinen Leisten. Ich sah, was für einen Vorteil eine gute Personalabteilung in großen Konzernen, sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die Führungskräfte darstellt und fand es schade, dass der Mittelstand und kleinere Firmen auf so etwas verzichten sollten.

Wie würdest Du denn eine gute Personalabteilung beschreiben?

Eine gute Personalabteilung ist für mich eine Personalabteilung, die wirklich Mehrwert schafft. Reine administrative Aufgaben erfüllen diesen Anspruch für mich nicht. Der Mehrwert ist erst dann gegeben, wenn man als Personaler*in mit der Führungskraft zusammenarbeitet und neue Ideen einbringen kann. Ideen darüber, wie man die Motivation und Kommunikation verbessert oder welche Tools für eine erfolgreiche Führung hilfreich sein könnten. Im Endeffekt dient ein Unternehmen den eigenen Mitarbeiter*innen, es hat immer mit Menschen zu tun: Für sie und mit ihnen arbeiten.

Aber sag mal ganz ehrlich, Angst hattest du schon als du dein eigenes Unternehmen gegründet hast, oder?!

Angst hatte ich vor allem vor dem finanziellen Risiko. Sehr hohe finanzielle Verpflichtungen wie Mietverträge, Investitionen und Darlehen sind existenzielle Risiken. Das was es hier braucht, ist ein Umfeld, das dich unterstützt und immer für dich da ist.

Dazu passt tatsächlich eine Frage, die wir uns im Vorfeld überlegt haben. Welche Person hat Dich in den letzten 10 Jahren am meisten unterstützt? Dir am meisten Kraft gegeben?

Eindeutig mein Mann! Wenn dein Partner*in dich in deiner Sache nicht bestärkt, dann hältst du dem Druck nicht stand. Du arbeitest rund um die Uhr, hast fast gar keine Zeit mehr für andere Dinge. Vor allem in den ersten zwei bis drei Jahren, muss das erstmal jemand mitmachen.

Du als Personalerin fragst Bewerber*innen gerne nach ihrem größten Misserfolg. Was war denn Dein größter Misserfolg in der Geschichte von Synnous?

Es gab mehrere! Der erste große Misserfolg kam nach 1,5 Jahren. Ich musste realisieren, dass unser Businessplan nicht aufgegangen ist. Das Team war zu der Zeit nicht das richtige und das zu realisieren war ein harter Schritt. Ich musste auf Reset drücken und nochmal neu anfangen.

Was genau hatte das für Konsequenzen?

Ich musste fast allen Mitarbeiter*innen kündigen und habe für mich festgestellt, dass sich das Unternehmen nicht so entwickelte, wie ich mir das vorgestellt hatte. Das bedeutet, dass wir von einer Mannschaft mit sieben Personen auf drei verkleinern mussten.

Wenn Du Deinem damaligen Ich einen Rat geben könntest, welcher wäre das? Was würdest Du aus heutiger Sicht anders machen?

Ich würde mir raten nicht nur die fachliche Expertise im Auge zu haben. Die Bereiche Sales, Marketing und Akquise sind umso wichtiger, wenn es sich um ein neues Geschäftsmodell handelt. Die fachliche Kompetenz war bei uns ja bereits gegeben.

Um von den Misserfolgen wieder wegzukommen und um über positivere Themen zu reden: Wo steht Synnous denn heute?

Naja, ich beschreibe uns gerade gerne als Phönix aus der Synnous-Asche. Das passt ja auch noch zusätzlich zu der Corona-Zeit, die wir gerade durchlebt haben. Das spannendste für mich war in der gesamten Zeit zu erleben, dass sich die Welt alle sechs Monate komplett ändert, wenn du ein Unternehmen gegründet hast. Ich habe mich darauf eingelassen, dass viele junge Menschen nur eine kurze Zeit bei uns sind, diese sind aber eine totale Bereicherung. Jede*r dieser Wegbegleiter*innen geht ein Stück mit uns und davon profitiert Synnous total.

Jetzt gerade in der Corona-Phase mussten wir uns wieder komplett umstellen, da wir unsere Dienstleistungen zu 90% nicht mehr durchführen können. Wir haben die Zeit im Home-Office genutzt, um uns neu zu erfinden. Wir sind in uns gegangen, haben an der Homepage gearbeitet, uns selber kritisch hinterfragt, uns digitalisiert und nahezu alle offline-Formate in online-Formate umgewandelt.

Das hört sich nach einer großen Portion Flexibilität an.

Absolut! So viel Flexibilität wie bei uns, gibt es kaum irgendwo. Das ist auch das Versprechen, das wir unseren Kund*innen geben. Wir sind flexibel, kreativ und gehen auf euch ein. Wir arbeiten solange an einem Projekt zusammen, bis wir die passende Lösung für alle Beteiligten gefunden haben.

Wie gehst Du denn mit Existenzängsten um? Vor allem in den letzten Monaten?

Das Gute ist, dass wir diese Phase nicht zum ersten Mal durchmachen, dadurch fühlte ich mich ganz gut vorbereitet. Wenn man schon einmal tief in den Abgrund geschaut hat, ist das eine prägende Erfahrung, die man natürlich mitnimmt. Und vor allem, dass man sich da auch wieder rausgearbeitet hat! Egal wie aussichtlos eine Situation also erscheint, ein bis zwei Tage später fange ich wieder an mit meinem Team neue Ideen zu entwickeln und Lösungen zu finden, das hat mich unglaublich gestärkt!

Als dann im März der Lock-Down kann, wusste ich zwar, dass es existenziell werden könnte. Ich wusste aber auch, dass ich dieses Mal um einiges besser dran war. Ich habe so ein tolles Team, in dem jede*r mitanpackt und mitzieht. Wir sind technisch sehr gut aufgestellt und die zusätzlichen Unterstützungen wie Soforthilfe und Kurzarbeit haben uns auch geholfen. Es ist also schlimm, aber war auch schon mal schlimmer.

Wenn wir in die Zukunft schauen. Wo siehst du Synnous in fünf Jahren?

Ich sehe Synnous als Unternehmen, das viele Erkenntnisse aus dieser Krise mitgenommen hat. Wir passen am besten zu Unternehmen, die sich für Veränderung interessieren. Der Weg zu Innovation und Verbesserung entsteht in den Herzen und Köpfen der Mitarbeitenden. Wir können da am besten ansetzen, wo die intrinsische Motivation von Menschen in den Vordergrund gestellt wird. Dort können wir in einer Mischung als online und offline, also hybriden Formaten, mit Workshops, Trainings und Coachings dazu beitragen, dass eine Unternehmenskultur etabliert wird, die von Innovation und Zukunftsorientierung geprägt ist.

Eine Frage haben wir noch, die wir uns vorher überlegt haben, so spontan dieses Interview hier heute auch ist. Was ist dein Lieblingszitat, das dich immer wieder motiviert hat weiterzumachen?

Oh, da gibt es zwei:

„Wer nicht will, findet Gründe. Wer will, findet Wege.”

„Never, never, never give up!”

Sehr cool! Danke für dieses spontane und knackige Interview! Die allerletzte Frage, auf die alle sehnlichst gewartet haben: Würdest du das ganze nochmal machen?

Ja! Absolut und definitiv ja! Mein Leben ist so viel aufregender und abwechslungsreicher, spannender, lebendiger und interessanter geworden, das möchte ich nicht mehr missen. Trotz aller finanziellen Risiken bedeutet Synnous für mich ein spannendes Leben und Selbstverwirklichung!

Einen passenderen Abschluss könnten wir gar nicht finden! Danke Martha!

Gerne!

Das Interview wurde von Lena Hegemann und Helena Horn durchgeführt.

Wir danken unserer Gründerin Martha für ihre Zeit!

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