Rechtliche Vorgaben im Home Office mit TIGGES

Gibt es einen Anspruch auf Home Office? Wie sieht der Versicherungsschutz im Home Office aus? Kann ich meinen Mitarbeiter*innen die Heimarbeit wieder verbieten? Welche rechtlichen Vorgaben gibt es? 

Dies sind Fragen, die Arbeitgeber*innen in Deutschland spätestens seit dem ersten Lockdown beschäftigen. Vernetzt durch den MedienHafen Düsseldorf e.V. kollaborierten wir im Rahmen der Eventreihe Hafen Leader Session mit TIGGES Rechtsanwälte, um genau diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Neben zahlreichen Gästen aus verschiedensten Branchen und Synnous Geschäftsführerin und Moderatorin Martha Giannakoudidurften wir Rechtsanwalt Christian Schon begrüßen, der alle Fragen unserer Gäste kompetent beantwortete. 

 

Die Führungsaufgabe wird komplizierter 

73% der Anwesenden sagten, ihre Führungsaufgabe sei mit Einführung des Home Office komplexer geworden

Zu Anfang der Veranstaltung gaben 73% der Teilnehmer*innen an, ihre Führungsaufgabe sei durch die Einführung von Home Office komplexer gewordenAuch wenn in Deutschland noch kein Recht auf Heimarbeit existiert, gibt es zahlreiche rechtliche Anforderungen, die sowohl für Arbeitgeber*innen als auch für Arbeitnehmer*innen einen Teil der Herausforderung des Home Office darstellen. 

 

Die drei Formen des Home Office 

Home Office ist nicht gleich Home OfficeGrundsätzlich wird zwischen drei Formen unterschieden, die ihre eigenen flexiblen arbeitsrechtlichen Lösungen benötigen.

  1. Teleheimarbeit
    Die gesamte Arbeit wird im Home Office geleistet. 
  1. Alternierende Teleheimarbeit
    Arbeitnehmer*innen arbeiten abwechselnd zuhause oder im Büro, hierzu zählt gegebenenfalls auch das temporäre Arbeiten im Home Office auf Grund der Corona-Pandemie. 
  1. Mobile Telearbeit
    Bei dieser Form ist der Arbeitsplatz nicht an einen oder mehrere Orte gebunden. Ihr mobiles Büro können Arbeitnehmer*innen zum Beispiel im Café, im Zug oder sogar am Strand aufschlagen. 

 

Relevante arbeitsrechtliche Themen unterscheiden sich je nach Form. So empfiehlt Christian Schon bei einem ortsungebundenen Arbeitsplatz genauere Informationen über Versicherungspakete einzuholen, die genau auf diese Form der Arbeit zugeschnitten sind. Anderenfalls könne es im Falle eines Unfalles schwer nachzuweisen sein, ob es sich einen Arbeitsunfall handelt, der bei der Ausübung der beruflichen Tätigkeit vorgefallen ist, oder ob sich der*die Arbeitnehmer*in im Privaten eine Verletzung zugezogen hat. Die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben verschwimmen. Auch bei Teleheimarbeit lohne es sich genauere Regelungen schriftlich mit Mitarbeitenden oder dem Betriebsrat festzulegen. 

 

Betriebliche Übung im Home Office

Besonders wichtig sei es, Regelungen im Home Office und vor allem Regelungen zur Beendigung der Heimarbeitszeit zu vereinbaren, um Streitigkeiten oder sogar einer ungewollten betrieblichen Übung vorzubeugenDenn auch ohne schriftliche Vereinbarung kann es zu einem automatischen Anspruch auf Heimarbeit seitens des Mitarbeitenden kommen, wenn diese*r bereits lange Zeit im Home Office arbeitet. Grundsätzlich gilt deshalb ein Beenden der Heimarbeit beispielsweise im Arbeitsvertrag zu regeln.

 

Weitere Infos zu Arbeitsunfällen und rechtlichen Anspruch auf Home Office hat Christian Schon HIER in einer Präsentation zusammengefasst.

 

Wir von Synnous bedanken uns herzlich bei Petra Bolz (Business Development und Marketing, TIGGES), Christian Schon (Rechtsanwalt Arbeitsrecht, TIGGES) und all unseren Gästen, die Netzwerk- und Fragerunden mit ihren wertvollen Beiträgen angereichert haben. Wir freuen uns sehr, Euch bei zukünftigen Events wiederzusehen.

Hafen Leader Sessions von Synnous

Ursprünglich als monatliches offline Networking Event im Düsseldorfer Medienhafen entstanden, tauschen sich Unternehmer*innen, Führungskräfte und Personalverantwortliche nun auch virtuell monatlich zu aktuellen Themen aus und lauschen den interaktiven Vorträgen von Expert*innen. Weitere Infos.

Chefsache von TIGGES 

In TIGGES Veranstaltungsreihe Chefsache werden regelmäßig Themen aus den Bereichen Unternehmensführung, Recht & Strategie aufgegriffen, die für Geschäftsführer*innen und Führungskräfte relevant sind. Diese beleuchten sie oft gemeinsam mit kompetenten Partner*innen. Die Chefsache findet 3-4 jährlich statt – digital als interaktives Webinar und/oder sobald wieder möglich im Düsseldorfer Medienhafen. Weitere Infos.

 

UPDATE (27.01.2021):

Alle neuen Updates zu den am 27.01.2021 in Kraft tretenden Arbeitsschutzverordnungen im Zuge der Corona-Pandemie findest du HIER.

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